Das Ei Drama
Es war einmal ein Osterei,
das dachte sich: "Oweiowei!
Mit mir stimmt hier doch etwas nicht,
so bunt war niemals mein Gesicht!"
"Wo ist die weiße Farbe hin?
Das macht doch alles keinen Sinn!
Mein Körper fühlt sich auch so schwer!"
(Das kommt vom heißen Bade her)
Das kleine Ei war sehr verstört,
hat doch schon manche Mär gehört,
von Eiern die verschwunden sind,
gefressen von 'nem Menschenkind!
Weil es nun kurz vor Ostern war,
da wurd' dem Ei urplötzlich klar,
dass es wohl bald das Nächste sei,
erst aufgepellt, dann ganz entzwei.
"Ich armes Ei bin viel zu jung,
kam doch gerade erst in Schwung.
Das Salz steht auch schon griffbereit,
dann ist das Fressen bald soweit."
Bei dem Gedanken wurd' ihm schlecht,
eine Flucht käme jetzt ganz Recht.
Doch wie nur sollte es entfliehen?
Sein Leben schien vorbei zu ziehen.
Panisch drückte es gegen die Wand
bis schließlich die ganze Kraft entschwand.
Der blöde Kühlschrank ging nicht auf.
Nahm nun das Drama seinen Lauf?
Plötzlich wurde es strahlend hell,
ein kurzer Griff, es ging sehr schnell.
Das sieht nun ganz nach Ende aus ...
doch nein, es ging nur aus dem Haus!
Bei wunderschönem Sonnenschein,
kann Ostern gern auch draußen sein.
Das Ei lag auf der Wiese nun,
die Mutter hatte noch zu tun.
'Jetzt oder nie!', dachte sich das Ei
und rollte heimlich am Haus vorbei.
Ganz nahe war schon das Gartentor,
doch ein Hindernis stand noch bevor ...
5 Treppenstufen gingen bergab.
Ein mutiges Ei macht da nicht schlapp!
Es steuerte flink die Treppe an,
mit Gepolter ging es abwärts dann!
Was hatte es bloß für riesiges Glück,
erreichte das Tor an in einem Stück!
Fast hätte es doch den Sturz verpatzt,
nur etwas Farbe war abgeplatzt.
Noch von der Treppe leicht benommen,
schien unser Held nun zu entkommen.
Nur leider tauchte dann Lumpi auf,
der Hund vom Nachbarn war schlecht drauf.
Tja ... ist ein Ei in größter Not,
dann stellt es sich ganz einfach tot.
Lumpi war schon dem Ei sehr nah.
Er fand es nur recht sonderbar!
Es war die Farbe, die irritierte,
während er schnuppernd das Ei studierte.
So ließ er schließlich vom Osterei ab.
Puh! Das war jetzt aber wirklich sehr knapp!
Nun aber schnell am Tor vorbei -
Geschafft! Das Ei war endlich frei!
Doch wie sollte es weitergehen?
Ein buntes Ei wird schnell gesehen.
Ein Wald in der Nähe schien perfekt
für ein Osterei, dass sich versteckt.
Der Weg dorthin war nicht sehr weit,
auch keine Gefahr weit und breit ...
Recht unvorsichtig wurde nun das Ei
und glaubte, dass alles ganz einfach sei.
Es rollte sorglos dem Wald entgegen -
mal ganz gemütlich, mal sehr verwegen.
Doch dann erfasste ein Windsog das Ei
'Wusch!!!!!' - schon wieder, fast wär es Brei.
Das Osterei schrie mächtig auf.
"Los Ei, rolle, sonst gehst du drauf!"
Ne Straße trennte das Ei vom Glück.
Es war doch nur noch ein kleines Stück.
Drum rollte es weiter voller Mut
und zum Glück ging wieder alles gut!
Der Nachmittag war fast vorbei
und unser Held fühlte sich frei.
Dem Osterfest war er entronnen,
am Ende hatte er gewonnen!
Man soll den Tag nicht zu schnell loben,
denn eine Hand folgte von oben
Sie griff ganz zügig nach dem Ei,
die Flucht war plötzlich doch vorbei.
Das Ei entkam seinem Schicksal nicht,
tragisch endet nun diese Geschicht'.
Das kleine Ei hatte nicht bedacht,
im Wald wird oft die Suche gemacht!